Logo Hawelti e. V.

Hawelti Mobil: Denk-mal und be-greife

 

Ohne Träume verhungern Visionen. Ohne Visionen gibt es keine kraftvollen Ziele. Ohne kraftvolle Ziele hören wir auf, bevor wir begonnen haben.
(Waldefried Pechtl)

Eines unserer Hauptziele von Beginn an war, den Schülerinnen und Schülern der Hawelti-Schule in Aksum bessere Lernbedingungen zu schaffen und damit eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Bei unserem ersten Besuch 2014 erzählte man uns jedoch von vielen anderen Herausforderungen; vor allem ging es dabei um Hunger und Durst. So berichteten uns die Lehrer, dass ein großer Teil der Kinder nicht genug zu essen hatte, krank wurde und deshalb nicht zum Unterricht kam. Oder die Kinder schliefen während des Unterrichtes vor Hunger ein. 2017 konnten wir dieser Herausforderung mit unserem großen Projekt entgegenwirken und darüber hinaus noch weitere kleinere Projekte in der Stadt umsetzen (mehr erfahren Sie hier).

Während wir bei unseren bisherigen Reisen nach Aksum überwiegend mit Behörden, dem Schuldirektor, den Lehrern und anderen Organisationen arbeiteten, kamen wir dieses Mal während unseres sechsmonatigen Aufenthaltes sehr viel intensiver mit den Kindern in Kontakt. So bekamen wir auch einen Einblick, wie Unterrichtsinhalte vermittelt werden: überwiegend theoretisch (das unterscheidet sich übrigens nicht so sehr von den meisten anderen Ländern auf der Welt!).

Wir erlebten, dass die Schülerinnen und Schüler entweder den Lehrenden zuhörten oder in den Schulbüchern lasen. Das traf auch auf die naturwissenschaftlichen Fächer zu. Eigenständige Experimente waren die Seltenheit. Mit stumpfen Scheren und abgebrochenen Cuttermessern wurden „Kühlschränke“ aus Styropor gebastelt (mit einer Minileuchte, bei der das Kabel ohne Stecker direkt in die Steckdose gesteckt wurde) sowie „Mikroskope“ aus Pappe und einer alten Glühbirne zur Vergrößerung. Bei einem überwiegend theoretischen Unterricht besteht die Gefahr, dass das so erlernte zwar ins Kurzzeitgedächtnis „wandert“, aber auch schnell wieder verlorengeht.

Was uns während unserer Reise aber vor allem immer wieder begegnete, waren wissbegierige und neugierige Kinder, die alles aufsaugten, was um sie herum geschah. Da waren zum Beispiel Nähmaschinen, die wir überholen ließen. Der Mechaniker hatte kaum eine Chance, in Ruhe zu arbeiten, weil viele Kinder mit den Augen jedes Tun ganz dicht an seinen Händen verfolgten. Da waren Kinder, die kaum davon abzuhalten waren, auf der Baustelle zu helfen und die ganz dicht dabei sein wollten, als der Stromtransformator aufgestellt wurde. Da waren begeisterte Kinder, die im Physikunterricht nicht nur theoretisch aus dem Buch etwas über Licht hörten, sondern von Günter ein Kabel, eine Batterie und ein Glühlämpchen bekamen mit dem Angebot, Licht zu machen. Da waren Kinder, die mit uns und großer Begeisterung Schulmöbel reparierten…

Allein in Aksum gibt es derzeit 15 Schulen; hinzu kommen diverse Schulen in den umliegenden Ortschaften.  Ein großer Teil der Kinder kommt aus sehr armen Verhältnissen und wächst in einer Region auf, die fast ausschließlich von Landwirtschaft und Betteln geprägt ist. So kann man davon ausgehen, dass die Kinder mit diesen Rahmenbedingungen keine Zukunftsvisionen entwickeln können. Durch den überwiegend theoretischen Unterricht gehen häufig die Fantasie, die Neugierde und die Begeisterungsfähigkeit verloren.

Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.
(Konfuzius)

Da uns eines unserer Projekte viele Kontakte zu Schulen außerhalb von Aksum ermöglichte, war uns schnell klar, dass sich die Situation für die Schülerinnen und Schüler außerhalb der Stadt noch schwieriger darstellt. Wir überlegten nach unseren vielen Eindrücken und Erlebnissen, wie wir unsere Vision einer besseren Zukunft für die Kinder in und vor allem in den Orten außerhalb von Aksum umsetzen können. Dabei entstand die Idee eines eigenen Hawelti-Mobils, in dem ein „Erfahrungsfeld der Sinne“ mit einem „Science-Center“ verknüpft werden. Dabei soll es für Kinder ein freiwilliges und kostenloses Angebot sein, da sich die meisten Familien ein Eintrittsgeld nicht leisten können.

Frei nach Konfuzius wollen wir den Kindern die spannende Welt der Technik, neue Technologien und Naturwissenschaften näherbringen. Das geschieht durch Reflektieren, Weiterdenken, be-greifen, experimentieren und tun. Wir möchten mit unserem Hawelti-Mobil eine Plattform schaffen, mit der die natürliche Fantasie, Neugierde und Wissbegierde erhalten bleiben und noch mehr Lust am Lernen für eine bessere Zukunft entsteht.

Was genau wollen wir anbieten?

Wir werden in unserem Hawelti-Mobil …

  • als Kernstück ein „Science-Center“ „einbauen“ mit diversen interaktiven Exponaten und Experimentierstationen, an denen die Kinder Naturwissenschaften durch eigenes „Tun“ erleben. Diese Exponate werden in Form von Kisten gebaut und finden so Platz in einem Transporter
  • je nach Platz werden wir dieses Fahrzeug oder ein zweites zusätzlich ausstatten mit…
    Material zum Herstellen von Kompost zur Verfügung haben und mit den Kindern Gemüse anbauen (rund 70% des Abfalls in der Region ist organisch; wird aber derzeit nicht verwendet)
  • Möglichkeiten, Wasser zu analysieren, damit können wir den Kindern die Wichtigkeit von sauberem Trinkwasser näherbringen; dazu sollen auch Möglichkeiten aufgezeigt werden, Wasser zu filtern
  • Laptops, damit Kinder den wichtigen Umgang mit Computern erlernen
  • ein Näh-Center installieren, in dem Kinder lernen, Kleidung zu reparieren oder herzustellen
  • Mikroskopen, Anatomiepuppen, Solar-Experimenten und vielem mehr

Denkbar ist auch, Nähmaschinen zu den Menschen in die Region zu bringen und Ihnen das Arbeiten damit zu leeren. Nähmaschinen sind bereits vorhanden und können auch als Einstig dienen, um vor allem Frauen eine Existenzmöglichkeit zu eröffnen

Ganz wichtig ist uns …

... dieses Hawelti-Mobil mit eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu betreiben; damit ermöglichen wir Menschen der Region, ihre Familien ernähren zu können. Die Kosten betragen nach aktueller Kalkulation rund 185,00 Euro pro Monat - das entspricht rund 1,00 Euro pro Arbeitsstunde! (Stand Januar 2018). Um diese monatlichen Kosten einzunehmen, sind derzeit mehr als 20 Spendendinos im Einsatz, die in ganz Deutschland und in Salzburg Spenden sammeln.

Außerdem ist die Infrastruktur in Äthiopien nicht mit der in Deutschland vergleichbar (kein S-Bahnnetz oder mit Deutschland vergleichbares Bus-Netz), und so werden Kinder aus umliegenden Orten keinen Zugang zu unserem Center finden. Darum werden wir ein mobiles Center entstehen lassen, welches einzelne Exponate und Experimente mit einem Fahrzeug zu den Kindern in die umliegende Region bringt.

Wie werden wir die Idee mit dem Center umsetzen?

Derzeit entsteht zusammen mit der Firma Hüttinger ein Konzept für das mobile Center. Nach einer sich daraus ergebenden Kostenkalkulation werden wir Spenden sammeln. In Aksum selbst  laufen bereits Gespräche mit der Universität, die eine Kooperation anstrebt.

Wenn wir genügend Spenden sammeln konnten, werden die Exponate in Nürnberg entstehen und nach Aksum gebracht.

Wer ist bereits an unserer Seite?

  • Wir freuen uns, für diese Idee die Firma Hüttinger als einen der weltweit marktführenden Anbieter von Science-Centern gewonnen zu haben.
  • Für die Idee mit dem Kompost gab es bereits mehrere Gespräche mit der Universität Wien, die ein großes „Kompost-Projekt“ in Addis Abeba unterhält; auch hier gibt es bereits eine Zusage für eine Zusammenarbeit.
  • Wir wollen unser gesamtes Center modern und nachhaltig gestalten; für die Planung von Solarenergie konnten wir die Firma Greenovative gewinnen, die uns auch schon bei unserem Küchenprojekt bereits ein großartiger Partner war.
  • Auch dieses zweite Großprojekt wird kostenintensiv und so freuen wir uns, mit den Soroptimist International, Club Ellwangen/Jagst einen ersten Partner gewonnen zu haben, der uns dabei hilft, die dringend benötigten Spenden zu sammeln.

Wie bereits angedeutet, wollen wir unser Center mit eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreiben. Sie sollen nicht nur am Bau der Exponate beteiligt sein, sondern die Kinder im Center begleiten und betreuen. Die Kosten betragen nach aktueller Kalkulation rund 185,00 Euro pro Monat - das entspricht rund 1,00 Euro pro Arbeitsstunde! (Stand Januar 2018). Um diese monatlichen Kosten einzunehmen, sind derzeit mehr als 20 Spendendinos im Einsatz, die in ganz Deutschland und in Salzburg Spenden sammeln.

Auch Sie möchten uns helfen und einen Spendendino aufstellen? Hier finden Sie weitere Informationen.

Sie haben weitere Ideen und/oder möchten sich in das Projekt einbringen? Dann freuen wir uns darauf, von Ihnen eine Mail zu erhalten.

Projekt-Update April 2019:

Wir stehen weiterhin in enger Abstimmung mit der Firma Hüttinger. Aktuell planen wir rund 30 Exponate aus den "MINT"-Bereichen (Mathematik / Informatik / Naturwissenschaften / Technik) entstehen zu lassen. Da die vorgesehenen Kisten in Äthiopien einer hohen Belastung durch das tägliche Auf- und Abbauen sowie den klimatischen Besonderheiten ausgesetzt sind, haben wir uns entschlossen, die Exponate hier in Deutschland zu entwickeln und zu produzieren.

Die hohe Qualität zieht hohe Kosten nach sich - nach einer ersten Kalkulation benötigen wir ca. 250.000 €. Wir konnten bisher mehr als 10% dieses Summe durch Spenden einnehmen und stehen derzeit mit Stiftungen in Kontakt.

Natürlich möchten wir vermeiden, dass wir an den Interessen der Menschen in Äthiopien "vorbei arbeiten".

Darum gab es viele Gespräche mit Lehrenden und Direktoren über die Idee. Darüber hinaus gab es Gespräche mit dem Präsidenten der Universität in Aksum. Diese plant den Bau eines festen "Science-Centers" und sieht unser Mobil als wichtige Ergänzung. Und es gibt ein großes Interesse an einer Partnerschaft mit uns.

Ebenso großartig ist eine Neuigkeit: mehrere Menschen in Aksum arbeiten gerade an der Gründung eines äthiopischen gemeinnützigen Vereines, der dann unser direkter Partner vor Ort sein wird. Das freut uns besonders! So ist es eine große Anerkennung unserer Arbeit vor Ort!! Eine weitere besondere Bedeutung hat dieser Verein für uns: er übernimmt die gesamte Organisation des Hawelti-Mobiles direkt vor Ort!

Durch diese Entwicklung sind wir davon überzeugt, dass unser Hawelti-Mobil eine enorme Bereicherung für die Region sein wird.

Projekt-Update August 2019:

Das Hawelti-Mobil ist weiterhin unser Hauptprojekt.

Die Kosten für dieses Mobil betragen nach aktuellen Berechnungen rund 250.000 €. Um dieses Projekt umsetzen zu können haben wir bereits großartige Partner. Wir als kleiner Verein benötigen jedoch noch einige Spenden, um unser Projekt realisieren zu können. Wir versuchen auch, Stiftungen für unsere Idee zu gewinnen.

Für viele unserer Spender ist schwer nachvollziehbar, wie hoch unser aktueller Spendenstand ist. Wir haben lange überlegt, wie man den aktuellen Stand abbilden kann.

Nun haben wir in der Firma TicToys aus Leipzg einen weiteren tollen Partner gefunden. TicToys bietet "Binabo" an, bunte Chips, welche aus zukunftsweisendem Biowerkstoff (Zucker und Holzfasern) bestehen und damit 100% natürlich sind.

Was nun hat das mit unserem Hawelti-Mobil zu tun?

Wir haben als Verein 5.000 dieser Binabo-Chips zum Produktionspreis erhalten, und zusammen mit TicToys entstand ein "Hawelti-Mobil" mit Experimentierkisten.

Übrigens: Nach dem Ende dieser Aktion können wir das Mobil wieder in die Einzelteile (Binabo-Chips) zerlegen und als Kreativspielzeug mit nach Äthiopien nehmen!

Was das eine mit dem anderen zu tun hat, erfahren Sie auf unserer Unterstützerseite.

 

Projekt-Update Dezember 2019:

Auch, wenn wir "nebenbei" an vielen weiteren Baustellen arbeiten, gilt:

Das Hawelti-Mobil ist unser Hauptprojekt.

Und für dieses Hauptprojekt haben wir weiterhin großartige Partner und konnten bis zum Ende des Jahres einige sehr großzügige Spenden einnehmen. Mit diesen haben wir mittlerweile rund 20% der benötigten Kosten erreicht.

In Deutschland werden wir weiterhin daran arbeiten, Stiftungen und weitere Sponsoren für diese Idee zu gewinnen, damit wir dieses Projekt schell umsetzen können. Und in Äthiopien laufen weiterhin Gespräche mit der Universitat Aksum über eine Zusammenarbeit.

Koordiniert wird deses Mobil durch einen künftigen Verein, der sich in Aksum gründet. Hier wurde aufgrund einer Gesetzesänderung in Äthiopien ein kompletter "Neustart" nötig und alle Unterlagen mussten neu eingereicht werden. Nun sind wir zuversichtlich, dass es nicht mehr lange dauert.

Auch wenn es noch dauern wird bis wir das Projekt umsetzen können, machen wir uns bereits jetzt Gedanken, wie ein passendes Fahrzeug aussehen sollte, um mit den regionalen Gegebenheiten zurecht zu kommen. Hier freuen wir uns, die Firma Evum Motors GmbH in München kennengelernt zu haben, die einen voll elektrischen, robusten Allrad-Transporter einwickelt hat. Das Konzept des Fahrzeuges und des Antriebes sprechen uns sehr an, weil es nicht nur praktisch, sondern auch nachhaltig ist.

 

Projekt-Update 2022:

Unsere letzte Reise nach Aksum fand im Februar 2020 statt.

Leider machte uns Corona eine erneute und geplante Reise unmöglich.

Noch viel schlimmer ist der seit dem 03.11.2020 herrschende Krieg zwischen der äthiopischen Regierung und der Region Tigray.

Da der Krieg in Tigray zu Lebensmittelknappheit, Hunger und zu Unterernährung führt, haben wir uns als Hawelti e.V. entschieden, dass für uns vor allen unseren Projekten die Soforthilfe steht.

Die bereits vorliegenden Spenden für dieses Projekt bleiben erhalten. Jedoch fließen die aktuell gesammelten Spenden fast komplett in diese Soforthilfe.

Mehr über die Soforthilfe erfahren sie hier: Soforthilfe

 

Projekt-Update 01/2024:

Nach unserer letzten Reise im Februar 2020 standen wir durch Corona und dem Krieg vor der Notwendigkeit, die Soforthilfe für die Menschen in den Vordergrund zu stellen.

Diese Hilfe ist weiterhin notwendig und wichtig – gleichwohl denken wir gerade jetzt nach dem Krieg, dass den Kindern in Tigray eine Vision gegeben werden muss, weil sie es sind, die die Zukunft der Region positiv beeinflussen können.

Somit rückt nun wieder verstärkt unser „Herzensprojekt“ in den Mittelpunkt.
Dazu gab es während unserer Reise Gespräche mit dem Schulamt, um aktuelle Schul- und Schülerzahlen zu erfahren.

Darüber hinaus gab es einen Termin mit dem Präsidenten der Universität, in dem es um eine mögliche Zusammenarbeit ging.

Solche Gespräche gab es auch bereits vor dem Krieg. Nun gibt es jedoch eine völlig andere Situation; und auch der Präsident ist ein neuer.

Umso erfreulicher ist es, dass uns auch der neue Präsident Unterstützung in Aussicht gestellt hat.


02 Mobil
03 Mobil
04 Mobil
05 Mobil
06 Mobil
07 Mobil
08 Mobil
09 Mobil
10 Mobil
11 Mobil
12 Mobil
13 Mobil
14 Mobil
15 Mobil
2401 Hawelti Mobil 01

Hawelti Center 10
Hawelti Center 11
Hawelti Center 12
Hawelti Center 13
Hawelti Center 14
Hawelti Center 15
Hawelti Center 16
Hawelti Center 17
Hawelti Center 18