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Hawelti Mobil: Näh- und Computerschule

 

Mobile Näh- und Computerschule

Während unseres sechsmonatigen Aufenthaltes in Aksum 2017 führten wir zusammen mit unserem Vereinsmitglied Renate einen zweiwöchigen Nähkurs durch. Mehrere junge Menschen lernten hier die Grundlagen des Nähens und schneiderten Kleidung.

In einem weiteren Kurs entstanden zusammen mit jungen Frauen Damenbinden, die waschbar und somit wiederverwendbar sind. Das Wissen und Material spendete uns Stefanie Wagner von „Natürlich-Almo“.

Beide Nähkurse kamen bei den jungen Menschen sehr gut an. Einige von ihnen wollten nachmittags gar nicht wieder aufhören… Eine Fortsetzung war geplant, konnte aber aufgrund der fehlenden Nähmaschinen leider nicht erfolgen.

Was uns auch auffiel:
Wir besuchten mehrere Schulen und sahen, dass es keine Computer gibt. Dabei hören wir hier immer wieder das Argument, dass es „wichtigeres als Computer gäbe“. Dieses Argument können wir nur bis zu einem gewissen Punkt teilen. Spätestens beim Besuch einer höheren Schule oder der Universität sind Computerkenntnisse auch in Äthiopien unverzichtbar.

Zurück in Deutschland überlegten wir mit diesen Eindrücken, wie wir hier weitermachen könnten. Uns wurden dann zufällig Nähmaschinen angeboten. Es handelte sich dabei um verschiedene Modelle mit und ohne Strom. Da diese Maschinen aus einer früheren „Textilhochburg“ kamen, hatten wir zusätzlich das große Glück, dass alle Maschinen von einem gelernten Nähmaschinenmechaniker überprüft wurden. Aktuell stehen rund 40 Maschinen in einem Lager in Nürnberg.

Für Laptops haben wir in dem Verein Lapdoo seit Jahren einen großartigen Partner. Über ihn konnten wir bereits 25 Laptops an die Megabit-18-Schule übergeben. Die benötigten Laptops sind gespendet und mit einer kostenfreien Lernsoftware von Linux ausgestattet. Diese kindgerechte Software ermöglicht es vom Vorschulkind bis zum Studenten jedem, damit in verschiedensten Bereichen zu lernen. Hierzu gehören Lernsoftware für kleine Kinder, Offline-Versionen eines Wikipedia bis hin zu Textverarbeitungs- und Tabellenprogrammen

Und warum eine mobile Näh- und Computerschule?

Gerade in den ländlichen Gebieten sind die Möglichkeiten für Kinder und vor allem Frauen noch schwieriger und durch die fehlende Infrastruktur bestehen auch kaum oder keine Möglichkeiten, in die Stadt zu fahren. Somit sind Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für diese Menschen noch schwerer.

Wir arbeiten daran, noch 2019 einen Container mit verschiedenen Hilfsgütern nach Äthiopien zu verschicken. Hierzu gehören neben medizinischen Geräten, Schulmöbel dann auch Laptops und die Nähmaschinen. Wenn diese dann vor Ort sind, wollen wir ein Mobil bestücken und in die ländlichen Gebiete fahren, um Näh- und Computerkurse durchzuführen.

Aufgrund der großen Anzahl an zur Verfügung stehenden Nähmaschinen haben wir die Möglichkeit, Teilnehmenden, die sich eine eigene Existenz aufbauen möchten, als „Startkapital“ eine Nähmaschine zu überlassen.

Statt dieses als „Mikrokredit“ mit einer Rückzahlung oder als „Schenkung“ zu machen, überlegen wir, eine zeitliche „Gegenleistung“ Zeit zu vereinbaren. Hier sollen die Existenzgründer über einen gewissen Zeitraum andere Interessierte schulen und sich so als eine Art Multiplikatorin bzw. Multiplikator zur Verfügung stellen.

Betreiben möchten wir dieses Mobil mit eigenen Mitarbeitenden. Dabei erfolgt die Koordination über unseren Partnerverein, der sich derzeit in Äthiopien gründet.

Projekt-Update Dezember 2019:

Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass dieses zweite Hawelti-Mobil sehr wichtig ist.

Damit können wir

  • Kindern und Erwachsenen den Umgang mit Computern näherbringen.
  • Interessierten (mit dem Schwerpunkt Mädchen und Frauen) das Nähen beibringen und eine Existenz in Aussicht zu stellen. Neben dem Aufbau einer Existenz ist nach wie vor eine mögliche Unabhängigkeit ein wesentlicher Aspekt.

Ende 2019 waren wir kurz davor, die Idee mit Hilfe einer Förderung umsetzen zu können. Leider hat sich diese zum jetzigen Zeitpunkt zerschlagen.

Wir halten an dieser Idee fest und arbeiten weiterhin daran, sie schnellstens umzusetzen.

Projekt-Update 2022:

Unsere letzte Reise nach Aksum fand im Februar 2020 statt.

Leider machte uns Corona eine erneute und geplante Reise unmöglich.

Noch viel schlimmer ist der seit dem 03.11.2020 herrschende Krieg zwischen der äthiopischen Regierung und der Region Tigray.

Da der Krieg in Tigray zu Lebensmittelknappheit, Hunger und zu Unterernährung führt, haben wir uns als Hawelti e.V. entschieden, dass für uns vor allen unseren Projekten die Soforthilfe steht.


Die bereits vorliegenden Spenden für dieses Projekt bleiben erhalten. Jedoch fließen die aktuell gesammelten Spenden in diese Soforthilfe .

 

Mehr erfahren Sie hier darüber:  Soforthilfe

 


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