Die Hawelti-Schule in Aksum


Dieses Projekt konnten wir erfolgreich umsetzen.
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Wer einen Greis lehrt, schreibt auf Wasser.
Wer ein Kind lehrt, schreibt auf Stein.
(äthiopisches Sprichwort)

Die Schule wurde 1980 in dem Stadtteil von Axum gegründet, in dem sich auch der berühmte Stelenpark mit seinen historischen Denkmälern befindet. Von diesen erhielt die Schule auch Ihren Namen: „Hawelti“ bedeutet in der Tigrinyasprache „Denkmal“.

Aktuell unterrichten 21 Lehrerinnen und Lehrer rund 500 Kinder in der Hawelti-Schule: 235 Mädchen und 222 Jungen, verteilt auf die Klassenstufen 1 - 8, und 34 Kinder einer Vorschulklasse, die erstmalig 2013 hinzu kam. Fast alle stammen aus sehr armen Elternhäusern und würden eigentlich zu Hause gebraucht, um in der bescheidenen Landwirtschaft mitzuhelfen oder Angehörige, z.B. die Geschwister zu versorgen. Oder sie müssten betteln gehen, um zum Unterhalt der Familie beizutragen. Dennoch dürfen sie in die Schule, obwohl der winzige Familienetat das eigentlich nicht hergibt. Denn: die Eltern zahlen zwar kein Schulgeld, für Schulmaterialien wie Hefte, Papier, Stifte, Zirkel u.ä. müssen sie aber selbst aufkommen. Außerdem bedeutet es für einige Kinder Tag für Tag einen Schulweg von 5 Kilometern zu Fuß. Nicht selten kommen noch weitere Schwierigkeiten hinzu, wie bei den Brüdern A.. Wie Ihr Vater leiden sie an der Glasknochenkrankheit. Nach seinem Tod im Jahr 2009 blieb der Mutter nur das Betteln, um die Familie zu ernähren. Trotzdem schickt sie ihre Kinder in die Schule. Und obwohl die beiden Brüder häufig fehlen, weil ihre Knochenbrüche behandelt werden müssen, zählen sie zu den Klassenbesten!

Anfangs mit nur 4 Klassenräumen aus „Lehmruinen“ stand die Schule 2007 aufgrund ihres schlechten Zustandes fast vor der Schließung. Dank der enormen finanziellen Unterstützung von Touristen sowie der ehrenamtlichen Hilfe der Eltern verfügt sie mittlerweile über 16 Schulräume – in 4 Steingebäuden. Diese sind allerdings sehr dürftig ausgestattet. Selbst sanitäre Einrichtungen fehlten noch bis 2009 und wurden erst mit den Spendengeldern aus Nürnberg gebaut. (siehe Erfolge)

Außerdem gibt es in der Schule seit ihrem Bestehen kein Trinkwasser. Ein eigener Brunnen ließ sich nicht realisieren, weil das Grundwasser zum Trinken ungeeignet und eine Wasseraufbereitung finanziell nicht tragbar ist. Auch der Anschluss an das Trinkwassersystem der Stadt ist aufgrund des niedrigen Wasserdrucks nicht möglich.  Und andere Alternativen scheiterten bisher, weil nicht sicher gestellt ist, dadurch den täglichen Bedarf an Trinkwasser dauerhaft zu decken. Ein guter Grund für ein „Projekt Trinkwasser“.

Ein noch viel größeres Problem als das fehlende Trinkwasser ist der Hunger: ein großer Teil der Kinder hat nicht genug zu essen, wird krank und kann deshalb nicht zum Unterricht. Oder die Kinder schlafen – wie uns ihre Lehrer erzählten – während des Unterrichtes vor Hunger ein. Deshalb entstand die Idee zu einem „Projekt Schulküche“.

Und schließlich fehlt es der Schule an fast allen – für uns ganz selbstverständlichen – Dingen:

  • Zusätzliche Lehrbücher für die Leihbibliothek oder
  • ein Schullabor – selbst kleinste Experimente in naturwissenschaftlichen Fächern sind nicht möglich!
  • Ausreichend Strom: Ein eigener Schul-Computer und ein Kopierer stehen mittlerweile zwar zur Verfügung, können aber aufgrund der zu geringen Stromversorgung gar nicht oder nur selten verwendet werden.

Es fehlen einfach die nötigen finanziellen Mittel für eine entsprechende Infrastruktur in und um die Schule!

Trotz der schwierigen Umstände gehen die Mädchen und Jungen aus Axum gern in „ihre“ Hawelti-Schule. Das zeigt sich auch daran, dass sie im „Kräftevergleich“ mit anderen Schulen mehr als gut abschneiden: Sie haben schon mehrere Pokale erhalten. Drei davon in sportlichen Disziplinen. 2011 gewannen sie sogar den Wissensvergleich der 7. und 8. Klassen. Dabei traten jeweils 2 Mädchen und 2 Jungen gegen die 7. und 8. Klassen anderer Schulen an.

Das Recht auf Bildung und der Zugang zu eben dieser haben für uns als Verein einen besonders hohen Stellenwert, was in Äthiopien leider noch nicht selbstverständlich ist. Dabei ist aber gerade die Unterstützung einer Schule eine Investition in die Bildung und somit in die Zukunft einer Region und deren Bewohner.

Toll wäre es, eine Schule in Nürnberg als "Partnerschule" gewinnen zu können. Sollten Sie Interesse haben oder über entsprechende Verbindungen verfügen, freuen wir uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen.